Digital versus Print

Als nachhaltig arbeitende Agentur im On- und Offlinebereich beschäftigt uns diese Frage immer wieder.

Die Rohstoffbilanz:
78% des für Printmedien verwendeten Papiers wird von ihrer Druckfarbe befreit und zu Recyclingpapier verarbeitet. (Quelle Umweltbundesamt). Altpapier wird ohne Qualitätsverlust 5- bis 7-mal recycelt. Aber Printmedien sind oft Wegwerfprodukte.
Digitale Endgeräte bestehen aus einer Vielzahl an Metallen und seltenen Erden. Die Rohstoffgewinnung ist oft menschenunwürdig, teilweise wird dazu Regenwald gerodet. Die Recyclingquote für Elektrogeräte betrug 2021 ca. 43 % (Quelle: Stiftung Energie & Klimaschutz). Hunderttausende Tonnen Elektroschrott werden in Drittländer verschoben. Je länger Elektrogeräte genutzt und am Ende recycelt werden, desto nachhaltiger ist ihre Rohstoffbilanz.
Fazit: Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Holz ist nachhaltiger als endlicher Erdmetalle.

Die Energiebilanz:
Die Papierindustrie ist weltweit die fünftgrößte industrielle Energieverbraucherin. Der Druckprozess ist ebenfalls energieintensiv. Nach ihrer Herstellung benötigen Printmedien zumindest keine Nutzungsenergie mehr. Papiersorten mit blauem Engel sparen 60% Energie gegenüber konventionellen.
Digitale Medien benötigen weniger Produktionsenergie dafür mehr Nutzungsenergie. 2-3% des weltweiten CO2-Austoßes (so viel wie der gesamte globale Flugverkehr) gehen auf das Konto der digitalen Medien, Tendenz steigend. Ökostrom, passgenaue Endgeräte und Wifi-Technologie verbessern jedoch die CO2-Bilanz.

Vergleich: Schwieriger Vergleich, da das Nutzerverhalten stark entscheidend ist:

  • Je länger Printmedien im Einsatz sind, desto besser die CO2 Bilanz.
  • Je länger im Internet gesurft oder gelesen wird desto schlechter die Energiebilanz.

Laut TU Trier sind die elektronischen Medien im Vergleich zu den Printvarianten ökologischer, die Frischpapier nutzen. Wird hingegen Recyclingpapier verwendet, sind Printmedien überlegen.

Die Wasserbilanz: Die Wasserbilanz verdeutlicht, wie viel Wasser für die Produktion in der gesamten Wertschöpfungskette benötigt wird: von der Rohstoffgewinnung, über die Herstellung bis zur Nutzung und Entsorgung bzw. Rezyklierung.

Vergleich:

  • ein DIN A4 Blatt aus Holz-Frischfaser verbraucht etwa 10 Liter Wasser.
  • ein DIN A4 Blatt aus Recyclingpapier verbraucht etwa 100 ml Wasser.
  • Ein Computer: verbraucht bei seiner Herstellung ca. 20.000 Liter

Auch hier ist ein Vergleich schwierig: Printmedien bestehen meist nicht nur aus einem Blatt Papier, Computer sind dagegen oftmals über Jahre in Gebrauch.

Fazit: Als Agentur würden wir von kurzlebigen Printprodukten wie Postmailings eher abraten. Im digitalen Sektor kann man über nachhaltige Webseiten mit geringeren Ladezeiten oder über die sinnvolle Nutzung von Plugins nachdenken.